Bernau - Nachrichten
Tierheim platzt aus allen Nähten
Bernau (fos/MOZ) „Wir wissen nicht mehr wohin mit ihnen. Sie blockieren
bereits die Quarantänestation.“ Frank Henning, Leiter des Tierheimes in
Ladeburg, blickt skeptisch in die Zukunft. Die Zahl der Kampfhunde in den
Käfigen steigt.
Gegenwärtig sind 15 Kampfhunde im Tierheim untergebracht. Henning
erläutert das Problem der Bernauer Landtagsabgeordneten Dagmar
Enkelmann (PDS) während ihres Besuchs im Tierheim.
Die Hunde wurden eingezogen, da deren Besitzer gegen die
Hundehalterverordung verstoßen hatten. Darunter, so berichtet Henning,
seien Halter, die mit den Hunden nicht umgehen konnten. „Da war es
richtig, dass ihnen die Tiere weggenommen wurden.“ Doch daneben
gebe es auch Tiere, die ohne Schwierigkeiten abgegeben werden
könnten. „Der Besitzer hat beispielsweise nur eine Frist nicht eingehalten,
sein Hund stellt aber keine Gefahr dar, obwohl er als Kampfhund geführt
wird.“
Dagmar Enkelmann kennt das Problem. Sie fordert daher eine
Einzelfallprüfung von Hund und Halter, eine Art „Hundeführerschein“.
Friedliche Kampfhunde könnten so von aggressiven Nicht-Kampfhunden
unterschieden werden. Auch würde grundsätzlich gegen alle diejenigen
unter den Hundehaltern vorgegangen werden, die ihre Hunde bewusst
„scharf“ erziehen. Und schließlich bedeute der Hundeführerschein auch
mehr Sicherheit für die Allgemeinheit.
Für das Tierheim bedeutet die zunehmende Zahl von Kampfhunden auch
ein finanzielles Problem. „Jeder wartet darauf, dass die Blase platzt, weil
kein Geld mehr da ist“, befürchtet Henning.
Doch das Problem mit den Kampfhunden und ihren Haltern war nur ein
Thema des Besuchs. „Wer einen Hund aus einem Tierheim aufnimmt,
sollte für eine bestimmte Zeit von der Hundesteuer befreit werden“, sagte
Frau Enkelmann. Dies könnte dazu beitragen, dass die Vierbeiner eher
ein neues Zuhause finden. Derartige Lösungen gibt es bereits in Lobetal,
in Zepernick und Rüdnitz, so Henning. Bernau habe dies aber bisher
abgelehnt. Dass eine solche Vergünstigung missbraucht werde, halte er
für wenig wahrscheinlich: „Wir sehen uns genau an, an wen wir ein Tier
abgeben. Unsere Tiere dürfen auch nicht weiter vermittelt werden.
Kontrollen behalten wir uns da vor.“ Ein zeitweiliger Erlass der Steuer
wäre angemessen. Immerhin, so gab Henning zu bedenken, dass der
Unterhalt eines Hundes 25 bis 50 Euro im Monat koste. Bei der
Eingliederung von Lobetal nach Bernau, so die Stadtverordnete
Enkelmann, werde dies sicher eine Rolle spielen.
Neu im Tierheim ist seit Mitte 2001 der Hundeausbilder. Er berät
interessierte Besucher beispielsweise bei der Frage, welches Tier für
welche Familie in Frage kommt.
Sonntag, 10. Februar 2002 (19:05 Uhr)
Tierheim platzt aus allen Nähten
Bernau (fos/MOZ) „Wir wissen nicht mehr wohin mit ihnen. Sie blockieren
bereits die Quarantänestation.“ Frank Henning, Leiter des Tierheimes in
Ladeburg, blickt skeptisch in die Zukunft. Die Zahl der Kampfhunde in den
Käfigen steigt.
Gegenwärtig sind 15 Kampfhunde im Tierheim untergebracht. Henning
erläutert das Problem der Bernauer Landtagsabgeordneten Dagmar
Enkelmann (PDS) während ihres Besuchs im Tierheim.
Die Hunde wurden eingezogen, da deren Besitzer gegen die
Hundehalterverordung verstoßen hatten. Darunter, so berichtet Henning,
seien Halter, die mit den Hunden nicht umgehen konnten. „Da war es
richtig, dass ihnen die Tiere weggenommen wurden.“ Doch daneben
gebe es auch Tiere, die ohne Schwierigkeiten abgegeben werden
könnten. „Der Besitzer hat beispielsweise nur eine Frist nicht eingehalten,
sein Hund stellt aber keine Gefahr dar, obwohl er als Kampfhund geführt
wird.“
Dagmar Enkelmann kennt das Problem. Sie fordert daher eine
Einzelfallprüfung von Hund und Halter, eine Art „Hundeführerschein“.
Friedliche Kampfhunde könnten so von aggressiven Nicht-Kampfhunden
unterschieden werden. Auch würde grundsätzlich gegen alle diejenigen
unter den Hundehaltern vorgegangen werden, die ihre Hunde bewusst
„scharf“ erziehen. Und schließlich bedeute der Hundeführerschein auch
mehr Sicherheit für die Allgemeinheit.
Für das Tierheim bedeutet die zunehmende Zahl von Kampfhunden auch
ein finanzielles Problem. „Jeder wartet darauf, dass die Blase platzt, weil
kein Geld mehr da ist“, befürchtet Henning.
Doch das Problem mit den Kampfhunden und ihren Haltern war nur ein
Thema des Besuchs. „Wer einen Hund aus einem Tierheim aufnimmt,
sollte für eine bestimmte Zeit von der Hundesteuer befreit werden“, sagte
Frau Enkelmann. Dies könnte dazu beitragen, dass die Vierbeiner eher
ein neues Zuhause finden. Derartige Lösungen gibt es bereits in Lobetal,
in Zepernick und Rüdnitz, so Henning. Bernau habe dies aber bisher
abgelehnt. Dass eine solche Vergünstigung missbraucht werde, halte er
für wenig wahrscheinlich: „Wir sehen uns genau an, an wen wir ein Tier
abgeben. Unsere Tiere dürfen auch nicht weiter vermittelt werden.
Kontrollen behalten wir uns da vor.“ Ein zeitweiliger Erlass der Steuer
wäre angemessen. Immerhin, so gab Henning zu bedenken, dass der
Unterhalt eines Hundes 25 bis 50 Euro im Monat koste. Bei der
Eingliederung von Lobetal nach Bernau, so die Stadtverordnete
Enkelmann, werde dies sicher eine Rolle spielen.
Neu im Tierheim ist seit Mitte 2001 der Hundeausbilder. Er berät
interessierte Besucher beispielsweise bei der Frage, welches Tier für
welche Familie in Frage kommt.
Sonntag, 10. Februar 2002 (19:05 Uhr)